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Eine klare Abgrenzung, welche Berufe am besten bezahlt werden, ist in der Praxis nur schwer möglich. Das liegt zum einen daran, dass viele der am besten bezahlten Stellen mit Personen besetzt sein können, die ganz unterschiedliche Ausbildungen absolviert haben. Das für den betreffenden Job gezahlte Top-Gehalt ist somit eher an die ausgeübte Funktion als an einen bestimmten Berufsabschluss gekoppelt. Zum anderen weisen die Einkommen auch in als besonders gut bezahlt geltenden Berufen oftmals eine große Spreizung auf.
Zu diesen Berufen gehören beispielsweise
Die große Spannbreite der Einkommen lässt sich besonders deutlich am Beispiel von Ärzten und Juristen zeigen. Chefarztpositionen in großen Kliniken können durchaus mit mittleren sechsstelligen Jahreseinkommen dotiert sein. Bei in ihrem Fachgebiet besonders renommierten Spezialisten/Spezialistinnen können dazu noch erhebliche Honorare für Privatbehandlungen, aber auch Vergütungen für Vortragstätigkeiten oder Tantiemen für von ihnen verfasste Fachbücher und Ähnliches kommen. Dann kann sich das Jahreseinkommen durchaus auch auf mehr als 1 Mio. € summieren.
Analog gilt dies auch für Anwälte/Anwältinnen, die Partner/in einer großen, international tätigen Kanzlei sind und möglicherweise mehreren Aufsichtsräten großer Unternehmen angehören. Dennoch gibt es sowohl unter Medizinern als auch unter Juristen eine große Zahl, deren Jahreseinkommen unterhalb von 50.000 € liegt. Betrachtet man die bestbezahlten Jobs unabhängig von ihrem Fachgebiet, dann zeichnet sich schnell ab, dass es sich überwiegend um Tätigkeiten mit einer hohen Umsatz- und Ergebnisverantwortung beziehungsweise mit Personalverantwortung für eine große Zahl von Beschäftigten handelt.
Zu den bestverdienenden Top-Managern in Deutschland gehören die Vorstände der im Deutschen Aktienindex DAX gelisteten Unternehmen. Von ihrer beruflichen Ausbildung her viele von ihnen ein wirtschaftswissenschaftliches Studium absolviert. Unter ihnen finden sich jedoch auch Absolventen von Studiengängen wie Jura, Ingenieurwesen, Chemie, Veterinärmedizin, Finanzmathematik oder Wirtschaftsingenieurwesen.
Für das Jahr 2020 wurde die niedrigste Vergütung eines DAX-Vorstandschefs mit rund 2,1 Mio. € pro Jahr angegeben. Das Spitzeneinkommen in dieser exklusiven Gruppe lag bei 53,4 Mio. €. Dabei ist allerdings zu beachten, dass dieser außerordentlich hohe Wert nicht dem regulären Gehalt des Betreffenden entsprach. Vielmehr kam er vor allem durch die in diesem Jahr zusätzlich erfolgte Ausübung von Aktienoptionen zustande.
Generell ist es bei Positionen im Top-Management üblich, dass sich ein signifikanter Teil der Vergütung aus variablen Komponenten zusammensetzt. Auch in einigen besonderen Geschäftsfeldern – wie beispielsweise im Investmentbanking – spielen variable Boni eine bedeutende Rolle. So erhielt beispielsweise der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank für 2020 eine Vergütung von rund 7,4 Mio. €. Allerdings gab es in diesem Unternehmen aufgrund gezahlter Boni auch unterhalb der Vorstandsebene eine Reihe von Einkommensmillionären. Der bestbezahlte von ihnen erhielt zwischen 10 und 11 Mio. € und somit mehr als sein Vorstandschef.
Um ein Jahreseinkommen in Millionenhöhe zu erzielen, sind neben fachlichen Kenntnissen vor allem Führungsstärke und Managementerfahrung gefragt. Sofern entsprechende Positionen öffentlich in einer Jobbörse ausgeschrieben werden, nennen die betreffenden Stellenanzeigen diesen Punkt nahezu immer in ihrem Anforderungskatalog. Betriebswirtschaftliche Kenntnisse sind ebenfalls unverzichtbar, können jedoch auch im Rahmen eines Aufbaustudiums oder während der praktischen Tätigkeit erworben werden.
Soft Skills wie Durchsetzungsfähigkeit, hohe Selbstdisziplin, organisatorisches Geschick, strategisches Denken sowie die Bereitschaft, früh und umfassend Verantwortung zu übernehmen, gelten ebenfalls als wichtige Voraussetzungen für ein Top-Einkommen. Stellenangebote für Spitzenpositionen werden in vielen Unternehmen gern mit eigenen Nachwuchskräften besetzt, die bereits auf erzielte Erfolge in vorherigen Leitungsfunktionen verweisen können. In Unternehmen mit internationalen Strukturen oder zahlreichen ausländischen Geschäftspartnern sind zudem Auslandserfahrungen, Fremdsprachenkenntnisse sowie interkulturelle Kompetenzen ein wichtiger Pluspunkt für Top-Manager auf Jobsuche.
Jobangebote für bestbezahlte Berufe sind relativ selten. Die entsprechenden Tätigkeitsprofile beinhalten jedoch nahezu immer die Übernahme von Führungsaufgaben, sei es auf der Spitzenebene oder für wesentliche Bereiche eines Unternehmens. Neben der Verantwortung für das Tagesgeschäft müssen die Inhaber/innen solcher Stellen auch geeignete Strategien für das weitere Wachstum ihres Unternehmens oder Geschäftsbereiches entwickeln. Diese sind laufend zu überprüfen und bei veränderten Rahmenbedingungen rechtzeitig anzupassen.
Wer Jobs mit einem Spitzeneinkommen anstrebt, sollte sich frühzeitig um den Erwerb von Managementkenntnissen und zumindest grundlegendem BWL-Fachwissen bemühen. Für Absolventen/Absolventinnen technischer, naturwissenschaftlicher oder geisteswissenschaftlicher Studiengänge sowie Juristen/Juristinnen empfiehlt sich dafür beispielsweise ein zusätzlicher Abschluss als Master of Business Administration (MBA). Eine Promotion kann ebenfalls hilfreich sein, sollte aber nicht zu viel Zeit in Anspruch genommen haben und sich möglichst mit einem praxisrelevanten Thema befassen.
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